Heizölpreise erneut leicht gestiegen | Heizöl-News vom

um 12:15 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Heizölpreise - Bundesweite Preisentwicklung von Heizöl

Zum Wochenschluss legten die Heizölpreis erneut leicht zu und kletterten im bundesweiten Durchschnitt um weitere 0,3 Cent/Liter. Damit stehen die gemittelten Heizölpreise der tanke-günstig Partnerhändler mit aktuell 44,14 €uro/100 Liter zum ersten Mal seit knapp zwei Monaten wieder über 44 Cent/Liter.

Bei der regionalen Betrachtung der Heizölpreise waren heute erneut in den meisten Bundesländern Preisanstiege zu verzeichnen. Lediglich in Sachsen-Anhalt waren Preisnachlässe in Höhe von 0,2 Cent/Liter zu verzeichnen und in Brandenburg, Berlin, Sachsen und Thüringen blieben die Heizölpreise unverändert auf dem Vortagesniveau. In Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, wo die Heizölpreise gestern spürbar nachgegeben hatten, waren heute jedoch kräftige Preisansteige zu verzeichnen. Dort legten die Heizölpreise auf Freitag um knapp 1,1 Cent/Liter zu.

Entwicklungen am Ölmarkt

Die Rohölpreise haben am Donnerstag in der zweiten Tageshälfte zugelegt und ihren moderaten Aufwärtskurs auch am Freitagmorgen fortgesetzt. Besonders der niedrigere Dollarkurs hatte die Ölnotierungen gestützt, da Ölkäufe im Nicht-Dollar-Raum zumeist zunehmen, wenn der Dollar fällt. Darüber hinaus hoffen viele Marktakteure weiterhin darauf, dass die russisch-saudische Initiative zur Begrenzung der Ölproduktion wichtiger Förderländer Erfolg haben wird und somit das deutlich über der Nachfrage liegende Angebot zumindest nicht weiter ansteigt. In diesem Marktumfeld legte die US-Ölsorte WTI auf den heutigen Freitag um geringe 0,2 $/b zu und die Nordsee-Sorte BRENT kletterte um rund 0,5 Dollar/Barrel. Somit notierten die Leitsorten am Freitagmorgen bei 34,8 bzw. 37,3 Dollar/Barrel.

Zu einem deutlichen Anstieg der Rohölpreise sollte die russisch-saudische Initiative jedoch nicht führen, denn viele Förderländer sichern lediglich zu, ihre Ölförderung auf dem aktuellen Level zu halten und dieses liegt bei den meisten Ländern bereits in der Nähe des Fördermaximums. Zudem will sich der Iran, der zurzeit über das größte Wachstumspotential der eigenen Ölexporte verfügt, nicht an der Vereinbarung beteiligen. Daher sprechen einige Analysten davon, dass die Wahrscheinlichkeit für Kursrücksetzer beim Rohölpreis zuletzt stark gewachsen ist. Schließlich sind die Ölnotierungen in einem anhaltend schwachen Marktumfeld innerhalb von wenigen Wochen um rund 30 Prozent gestiegen, was Gewinnmitnahmen der Händler und eine Korrektur der Preise zumindest wahrscheinlicher macht. Andere Fachleute sehen hingegen eine Stabilisierung der Ölpreise und die Möglichkeit, dass der rapide Preisverfall beendet sein könnte. Aber auch in diesem Lager geht man höchstens von moderaten Preisanstiegen in den kommenden Wochen aus.

Zum ersten Mal in seiner Geschichte hat Norwegen in die Substanz seines Ölfonds gegriffen um die Ausgaben des norwegischen Haushaltes auszugleichen. Normalerweise ist es dem Staat nur erlaubt, vier Prozent des Überschusses aus dem Fonds für seinen Haushalt zu nutzen. Doch seit die Ölpreise so massiv eingebrochen und die Zinsen so niedrig sind, liefert der Fonds nicht mehr die zuvor gewohnt prächtigen Gewinne. Daher musste Norwegens Finanzministerin Siv Jensen im Januar umgerechnet 712 Mio. €uro aus dem insgesamt 753 Milliarden €uro schweren Staatsfond entnehmen.

Aussicht und Empfehlungen

Da sogar der jüngste Anstieg der US-Öllager auf ein neues Rekordhoch in dieser Woche nicht zu einem Rückgang der Rohölpreise geführt hat, besteht weiterhin das Risiko, dass sich die Rohölpreise von den preisdrückenden Fundamentaldaten entkoppeln und spekulationsgetrieben weiter die Aufwärtsrichtung einschlagen könnten. Die Heizölpreise stehen aktuell kurz vor der Schwelle den noch laufenden Seitwärtstrend zu verlassen und in einen Aufwärtstrend überzugehen.

Allerdings könnte sich das Bild in der kommenden Woche auch wieder drehen, denn der Großteil der Marktdaten würde zurzeit eher für einen Rückgang der Rohöl- und Heizölpreise sprechen. Der Weltölmarkt ist weiterhin stark überversorgt, die US-Förderung zeigt sich weiterhin recht stabil und schwächt sich nur langsam ab, die weltweiten Öllager sind bis zum Bersten gefüllt und der Iran wird höchstwahrscheinlich an einer Ausweitung seiner Ölexporte festhalten wollen. Dennoch sollte man die Entwicklungen zurzeit eng verfolgen. Wer kein Risiko eingehen will, der findet aktuell immer noch Heizölpreise vor, die unter dem Stand vom Jahresbeginn liegen.

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