Benzinpreise stabil, Diesel geklettert | Aktuelle Benzin- und Diesel-News vom 27.01.2016

um 12:01 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Entwicklung der Diesel- und Benzinpreise

Die Diesel- und Benzinpreise an den deutschen Tankstellen entwickelten sich gestern unterschiedlich. Überraschenderweise zogen dieses Mal aber die Dieselpreise mit gut 0,4 Cent/Liter kräftiger an als die Benzinpreise, die stabil in die aktuelle Woche gestartet waren. Dementsprechend ist der durchschnittliche Preisunterschied zwischen den beiden Kraftstoffsorten DIESEL und SUPER zum ersten Mal in diesem Jahr kleiner geworden und liegt aktuell bei rund 27,5 Cent/Liter. Die Diesel- und Benzinpreise an den günstigsten Tankstellen zu den besten Tankzeitpunkten des Tages blieben jedoch unverändert bei 85,9 Cent/Liter für Diesel und 1,14 €/Liter für Benzin (E5).

Im bundesweiten Durchschnitt lag der Preis aller meldenden Tankstellen am vergangenen Dienstag je nach Kraftstoffsorte bei:

- Diesel: 0,976 €uro je Liter
- Super: 1,253 €uro je Liter
- E10: 1,235 €uro je Liter

Der Abstand zwischen den günstigsten und teuersten Tankstellenpreisen stellte sich je nach Kraftstoffsorte am vergangenen Dienstag wie folgt dar *:

- Diesel: 0,859 €/l zu 1,159 €/l (+ 30 ct/l)
- Super: 1,149 €/l zu 1,439 €/l (+ 29 ct/l)
- E10: 1,129 €/l zu 1,419 €/l (+ 29 ct/l)


* Die hier dargestellten teuersten und günstigsten Diesel- und Benzinpreise können sowohl in räumlicher wie auch in zeitlicher Hinsicht deutlich voneinander abweichen, weshalb die Differenz der beiden Preise als ein theoretischer Wert zu verstehen ist. Zwar kann man häufig den Zeitpunkt beeinflussen an dem man tanken möchte, jedoch wird man nicht quer durch die Republik fahren um die günstigste deutsche Tankstelle anzusteuern.

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Der Ölmarkt zeigt sich zurzeit sehr volatil. Nachdem die Ölnotierungen am Dienstagmorgen zunächst deutlich unter die 30-Dollar-Marke gefallen waren, setzte um die Mittagszeit erneut eine Gegenbewegung ein. In der Folge zog die europäische Leitsorte BRENT um 1,7 $/b an und wurde am heutigen Mittwochmorgen mit 31,4 Dollar/Barrel wieder klar über 30 Dollar gehandelt.

Als Grund für den Preisanstieg wurde an den Börsen eine mögliche Kooperation zwischen der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und Russlands aufgeführt, die zum Ziel haben soll das Überangebot an Rohöl zu reduzieren. Solange jedoch die taktangebenden OPEC-Länder rund um Saudi-Arabien nicht von einer Förderkürzung überzeugt werden können, wird auch dieser erneute Vorstoß zur Stabilisierung der Ölpreise zum Scheitern verurteilt sein. Und genau nach einem solchen Scheitern sieht es zurzeit aus, denn noch am Montag sendete Saudi-Arabien eine klare Botschaft, dass es derzeit nicht gewillt es seine Fördermenge zu kürzen. So ließ Riad den Chef des saudischen Ölmultis Aramco verkünden, dass die Investitionen des Konzerns trotz des Ölpreisverfalls nicht gekürzt worden seien.

Somit wird das Angebot am Ölmarkt schlichtweg zu hoch bleiben um einen nachhaltigen Anstieg der Rohölpreise rechtfertigen zu können. Gestern verkündete zudem das irakische Ölministerium, dass die Ölproduktion im Dezember ein Rekordhoch erreicht habe und in diesem Jahr weitere Steigerungen auf bis zu 4,0 Mio. Barrel/Tag geplant seien. Und auch der Iran drängt nach dem Ende des 14 jährigen Ölembargos wieder stark auf den Ölmarkt und will in kürzester Zeit wieder zur Nummer Zwei der OPEC aufsteigen.

Neben den Ölförderländern des Nahen Ostens pumpt aber auch die USA immer mehr Öl an die Erdoberfläche. Zuletzt kletterte die US-Rohölproduktion mit 9,2 Mio. Barrel pro Tag auf das höchste Level seit knapp einem halben Jahr. Außerdem sind die US-Öllager zum Bersten gefüllt und Experten rechnen in dieser Woche mit einem weiteren Zuwachs um mehr als vier Mio. Barrel. Laut dem privaten Institut API sollen die US-Öllager in der vergangenen Woche sogar um enorme 15 Mio. Barrel angestiegen sein. Wenn diese Zahlen heute durch die offiziellen Angaben des DOE bestätigt werden sollten, dann wird dies die Ölnotierungen wieder in die Abwärtsbewegung drücken.

Am Devisenmarkt gab es gestern wenig Bewegung. Die Händler warten auf die Aussagen der US-Notenbanker, die sich heute im Offenmarktausschuss zu den weiteren Schritten bei der Leitzinsanhebung in diesem Jahr äußern wollen. Überraschende Neuigkeiten werden hier jedoch nicht erwartet. Trotz des stabilen €uro-Dollar-Wechselkurses und der weiterhin gedrückten Stimmung am Ölmarkt fallen die Aussichten für die Kraftstoffpreise heute dennoch weniger verbraucherfreundlich aus, so dass sich Autofahrer im weiteren Wochenverlauf wohl auf steigende Preise an den heimischen Zapfsäulen einstellen müssen.

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